Osterbräuche in anderen Ländern...

Die Vorbereitungszeit auf Ostern im Kindergarten ist immer sehr spannend und interessant. Die Kinder haben immer wieder neue kreative Ideen und Wünsche, um diese besondere Zeit zu gestalten. Das liegt daran, dass die Kinder von Natur aus neugierig sind und mitgestalten wollen, Fragen stellen und alles ausprobieren wollen.

Im Rahmen einer Kinderkonferenz kamen dieses Jahr folgende Fragen auf: „Kommt der Osterhase dieses Jahr in den Kindergarten? Wie feiern wir Ostern im Kindergarten?  Wie feiern die Erzieherinnen Ostern, die in anderen Ländern geboren sind?“ Die ersten Fragen haben wir in der Kinderkonferenz mit den Kindern besprochen und dementsprechend haben wir auch Ostern gefeiert.

Um die letzte Frage kindgerecht zu beantworten, kamen wir auf die Idee eine interkulturelle Woche zu gestalten: jeden Tag während des Morgenkreises kommen Erzieherinnen, die aus einem anderen Land stammen, in den Kreis dazu um uns die Bräuche ihres Landes anschaulich vorzustellen.

Zu Beginn stellte Selina deutsche Osterbräuche vor. Dabei erzählen die Kinder zunächst von ihren eigenen Osterfesten. Jedes Kind, welches etwas beitragen wollte, berichtete von seinen Ostererlebnissen in der Familie. Hier erkannte man schnell viele Gemeinsamkeiten. Um die genannten Osterbräuche zu veranschaulichen, wurden in der Mitte des Kreises bunte Bilder ausgelegt. Nach jedem neu erwähnten Brauch wurde das passende Bild gezeigt. Hier durfte der Osterhase nicht fehlen. Des Weiteren wurde auch über das Osterfeuer gesprochen, welches zur Verabschiedung des Winters und Ankündigung des Frühlings entzündet wird. An dieser Stelle haben die Kinder von Stockbrot und Würstchen am Feuer erzählt.  Die Osterkerze und das Segnen von Palmzweigen war einigen Kindern ein weiterer Begriff und wurde mit der Ostermesse und der Geschichte Jesu in Verbindung gebracht.

Nilufar stellte die Feste von Afghanistan vor. Sie berichtete von der Fastenzeit (Ramadan), die einen ganzen Monat lang dauert. Man verzichtet in dieser Zeit zwischen Sonnenaufgang und -untergang auf das Essen und Trinken.  Dieser Zeitraum hat in Afghanistan eine sehr große Bedeutung, da man sich durch die Selbstbeherrschung auf das Wesentliche fokussiert, nämlich Barmherzigkeit gegenüber Armen und Schwachen, Beten und Unterstützung anderer fastender Menschen. Doch nicht alle sind zum Fasten verpflichtet, sondern nur diejenigen die körperlich und geistig dazu in der Lage sind (zum Beispiel keine Kinder, keine chronisch kranken oder altersschwache Menschen). Das Ende der Fastenzeit wird in Afghanistan groß gefeiert:  das Zuckerfest dauert 3 Tage! Mit dem Zuckerfest wird die Fastenzeit offiziell beendet. Die Menschen kleiden sich festlich und treffen sich am ersten Tag zum gemeinsamen Beten in der Moschee. Familien und Verwandte Treffen, sowie das Beschenken der Kinder gehört auch zum Zuckerfest.

Zsuzsanna erzählte aus Ungarn. Viele Menschen gehen mit einem Korb in die Kirche zur Ostermesse. In diesem Korb sind gefärbte Eier, das Brot „Paszka“, eine Kerze, Schinken, Salz und Wein.  In der Kirche wird alles gesegnet. Dann gehen die Menschen nach Hause und dort dürfen sie die gesegneten Speisen verzehren. In Ungarn steht der Ostermontag mit einem traditionellem „Gießfest“ im Fokus. Denn am Ostermontag gehen die Männer von Haus zu Haus, um die Frauen zu besuchen, die sie kennen (Familie, Freunde, Nachbarn), tragen Gedichte vor und besprühen die Damen des Hauses mit „Kölnischwasser“ Parfum.  Dafür werden die Männer mit Ostereiern beschenkt, die traditionell in Zwiebelschalen gefärbt werden.

Im Morgenkreis haben die Kinder haben das traditionelle Brot „Paszka“ gekostet, mit Zwiebelschalen Eier gefärbt und das traditionelle „Gießfest“ im Rahmen eines Theaterstückes dargestellt.

„Ali Baba'n?n bir çiftli?i var
Çiftili?inde hayvanlar? var

Ali Baba'n?n bir çiftli?i var
Çiftli?inde inekleri var

Möööh…Mööööh…
Diye ba??r?r
Çiftli?inde Ali Baba'n?n…“

Mit diesem türkischen Kinderlied sind wir in das Thema Ostern in der Türkei mit Alev eingestiegen. Als das Lied durch den Raum ging, während die Kinder im Kreis saßen, waren alle auf einmal leise und haben konzentriert und überrascht zu gehört.

„Mhhh…“, „was ist das?“, „was wird da gesungen?“, „ich verstehe gar nichts“ . So waren die ersten Reaktionen der Kinder.

  • Wer kennt die Türkei?
  • Wer war schonmal in der Türkei in Urlaub?
  • Wo liegt die Türkei?
  • Welche Sprache wird dort gesprochen und wie hört sich die Sprache an?
  • Welches Fest wird dort an Ostern gefeiert?
  • Wird in der Türkei auch gefastet und welche Bedeutung hat das „Fasten“?
  • Wo und wie sieht das Gebetshaus von Muslimen aus?

All diese Fragen wurden von Alev beantwortet. Anhand von Bildern, Liedern, Gegenständen und einem Weltatlas, machen wir unsere ersten Erfahrungen mit dem Land Türkei und erweitern unser Wissen.

Cathy kam mit Lilou zu den Kindern in den Morgenkreis. Lilou ist die Freundin von Lucy (siehe“ ich bin zwei und schon dabei“) und wohnt in der Nähe des Eifelturmes in Paris, Frankreich. Mit Hilfe von Landkarten wurde den Kindern erklärt, wo sich Paris befindet und wie weit es von Saarwellingen entfernt ist. Auch in Paris (wie in ganz Frankreich) wird Ostern gefeiert. Allerdings bringt nicht der Osterhase festgekochte, bunte Eier, sondern die Kirchenglocken bringen Schokoladeneier. Ein kleines Filmchen hat die „Légende des cloches de Pâques“ erklärt.

Schaut euch doch mal die Bilder unserer internationalen Osterwoche an. Dort gibt es viel zu sehen...

 

 

 

Osterbräuche in anderen Ländern

   

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